Zwischenfrüchte für Maismulchsaat
Demonstrationsbetriebe in unserer Region
Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.
Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Die teilnehmenden landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Praxisbetriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern und Grundwasser, Boden, Klima.
Das Angebot richtet sich vor allem an
- Landwirte,
- Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
- Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
- Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
- interessierte Besuchergruppen.
Demonstrationsbetrieb: Stefan Hörmann, Loh, 85461 Bockhorn
Geographische Daten:
- GPS: 4.495941, 5.352157
- Höhe: 471 m
Meteorologische Daten:
- Niederschlag: 800 l/Jahr
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Flächen in Erdinger Altmoräne
- Betriebstyp: Veredelungsbetrieb im Nebenerwerb
- Betriebsflächen: überwiegend ebene Flächen
- Tierhaltung: Ochsenmast
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Winterraps, Silo-/Körnermais, Zuckerrüben und Ackerbohnen
- Relevante Betriebszweige: Saatgut Vermehrung
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Es werden seit vielen Jahren Zwischenfrüchte angebaut, welche die Grundlage für die Mulchsaat in Mais und Zuckerrüben sind.
- Die Gülle wird mit modernster Technik überbetrieblich bodennah ausgebracht.
- Gewässerrandstreifen und die Anlage von Grünland an besonders kritischen Stellen dienen dem effektiven Gewässerschutz.
- Der Betrieb legt seit Jahren Demonstrationsflächen Zwischenfrüchte für die Mulchsaat Mais, Zuckerrüben und Ackerbohnen an.
- Der Betrieb stellt die Flächen für Schulungen für Nebenerwerbslandwirte BiLa, Azubis der Landwirtschaft und Studierende der Landwirtschaftsschule und Hochschulen zur Verfügung.
Tätigkeiten
- Vorfrucht: Winterweizen
- Ernte am: 28.07.2020 (Stroh gehäkselt)
- Düngung organisch: 01.08.2020, 14 m³ Rindergülle
- Saatbeetbereiter: Ackern 09.08.2020
- Aussaat am: 09.08.2020 (Striegel mit pneumatischen Streuer)
Demonstrationsbetrieb: Rupert Hutterer, Erlhof-Agrar, Mehnbach, 84435 Lengdorf
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Isener Altmoräne
- Betriebstyp: Öko-Ackerbau
- Betriebsflächen: überwiegend leicht hängige Flächen
- Tierhaltung: keine
- Fruchtfolge: Silomais/Ganzpflanzensilage mit Grasuntersaat, Grünland und Wintergetreide
- Relevante Betriebszweige: Öko-Biogasanlage mit Nachwachsenden Rohstoffen
Maßnahmen zu Gewässer- und Bodenschutz:
- Seit vielen Jahren werden abfrierende Zwischenfrüchte angebaut, welche die Grundlage für die Mulchsaat in Mais sind.
- Um die Erosionsgefahr noch deutlich zu reduzieren, stellt der Betriebsleiter eigene Versuche mit der Streifenfrässaat in Mais an. Diese Technik stellt er auch überbetrieblich zur Verfügung.
- Gülle wird bodennah ausgebracht, auch in den stehenden Maisbestand.
- Erosionsschutzstreifen entlang von Gewässern und kritischen Lagen.
Der Erlhof wird seit 2017 ökologisch nach EU-Bio bewirtschaftet. Der Aufwuchs von Kleegras und Zwischenfrüchten wird in der angegliederten Öko-Biogasanlage verwertet. Augenmerk liegt auf einer ausreichenden Schwefel- und Kalkversorgung sowie stabilen Bodengefüge. Der angestrebte Humusaufbau im Boden kann durch Regelmäßige Bodenproben bestätigt werden.
Durch Anlage von Grünstreifen, die auch als Bejagungsschneisen genutzt werden, kann genügend Abstand zu Gewässern und bebauten Nachbargrundstücken eingehalten werden. Dieser Streifen wird bei Pflegearbeiten auch zum Wenden genutzt (Maishacken ohne Vorgewende im Bestand).
Der Demonstrationsbetrieb Erlhof Agrar der Familie Hutterer setzt sich sehr intensiv mit erosionsmindernden Bearbeitungsverfahren bei Mais auseinander. Eine Besonderheit dabei ist die sogenannte Streifenfrässaat. Dabei bleiben ca. 60 % breite Streifen der Vorfrucht Kleegras oder der vorher angebauten Zwischenfrucht unbearbeitet, während eine Bodenbearbeitung und Saatbeetbereitung nur im Bereich der künftigen Kultur erfolgt.
Vorteile des unbearbeiteten Streifens sind die Tragfähigkeit des Bodens, ausreichende Bodenbedeckung mit Pflanzen-/Mulchmaterial und ein ungestörtes Bodenleben. Im Bereich des Bearbeitungsstreifens können für Keimung des Maiskorns und Auflauf der Maispflanzen ideale Bedingungen geschaffen werden. Mit der Bodenbearbeitung wird der Feinerdeanteil gezielt im Bereich der Maispflanzen erhöht, auch der Boden kann sich dadurch besser erwärmen.
Als weitere Maßnahme auf dem Erlhof hat sich positiv die Reifendruckregelanlage an zwei Traktoren und dem Güllefass bewährt - das System zeigt bei nicht optimalen Bedingungen seine Stärken.
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