Landesgartenschau Kirchheim 2024
Landesgartenschau meets Realschule Aschheim

Eine Frau und ein Mann stehen vor einer Moderatorentafel

Der Wald hat für uns Menschen eine sehr große Bedeutung. Deshalb haben sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der St.-Emmeram Realschule mit diesem Thema auseinandergesetzt, indem sie die Vor- und Nachteile für uns Menschen, für die Ökonomie und die Ökologie mit dem zuständigen Abteilungsleiter des AELF Ebersberg-Erding mit Herrn Dr. Martin Bachmann erarbeitetet.

Unterstützt wurde er von zwei jungen Kolleginnen: Amelie Vießmann, Biodiversitätsmanagerin der unteren Naturschutzbehörde und Forststudentin Paula Feuchtmeyer. Es war spannend, hautnah den Beruf des Försters mit all seinen Aufgabenbereichen kennen zu lernen. „Nach einem informativen Vortrag auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kirchheim, schlüpften wir in unterschiedliche Rollen und haben uns als Bürgermeister, Naturfreund und Waldbesitzer der Thematik „Funktionen des Waldes“ angenommen", berichtet eine Schülerin.

Ein Mann und eine Schülerin stehen vor einer Moderatorentafel
Die Ergebnisse der jeweiligen Gruppen beinhalteten Vor- und Nachteile und spiegeln den teils entstehenden Konflikt unterschiedlicher Interessen wider. Sucht der Naturfreund Ruhe und Stille, möchte der Waldbesitzer mit Forstmaschinen Holz ernten. Stellt der Wald ein funktionierendes Ökosystem dar, kommt der Jäger mit seinem Gewehr. Brütet der Specht in einer Baumhöhle, meckern wir im Baumarkt über die Löcher im Brett. Bei diesem Gegensatz ist es nicht immer einfach, alle unter einen Hut zu bekommen.

Der Wald, ohne ihn geht’s nicht

Ein Mann und ein Schüler stehen vor einer Moderatorentafel, im Vordergrund steht eine grünblättrige Pflanze
Haben sie sich schonmal gefragt, was Wald eigentlich ist? Die drei Bäume in ihrem Garten würde man wahrscheinlich nicht als einen solchen definieren. Ein Wald ist mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Er ist ein komplexes und dynamisches Ökosystem, das eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, sowie die verschiedenen Mikroorganismen wie Pilze beherbergt. Er erfüllt zahlreiche ökologische Funktionen. Doch was genau ist ein Wald und welche typischen Eigenschaften zeichnen ihn aus? Ein Wald ist ein Gebiet von mehr als 2000 Quadratmetern Rundumfang mit Waldbäumen, wie zum Beispiel Buchen, Kiefern und Tannen, die höher als fünf Metern wachsen und eine Kronenüberschirmung von mehr als 40% aufweisen. Doch die ökologische Bedeutung eines Waldes geht weit über diese technischen Kriterien hinaus.
Wälder sind entscheidend für das Klima. Sie speichern Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Sie regulieren das lokale Klima, bieten Schutz vor Naturkatastrophen wie Erdrutschen und Überschwemmungen. Wälder sind Hotspots der Biodiversität. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen, von winzigen Insekten bis hin zu großen Säugetieren. Die Biodiversität in Wäldern ist oft höher als in anderen Ökosystemen. Mit rund 30% der weltweiten Landfläche, die 30 Billionen Bäume beherbergt, spielen Wälder eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt. Denn 75% aller Arten (Tiere und Pflanzen) sind auf Wälder angewiesen.
Außerdem sind sie wichtige Wasserspeicher, denn 75% des zugänglichen Süßwassers kommen aus dem Wald. Der Schutz und die Erhaltung von Wäldern sind von zentraler Bedeutung. Nachhaltige Forstwirtschaft, Naturschutzgebiete und Aufforstungsprojekte sind wichtige Maßnahmen, um die Wälder für zukünftige Generationen zu bewahren.

Unser Erhohlungswald ist in Gefahr

In den letzten Jahren hat sich die Welt wie nie zuvor mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandergesetzt. Der Wald, als wichtiger Teil unserer Erde, ist von dieser Veränderung stark betroffen. Laut Studien, die auf Messungen seit 1896 zurückgreifen, werden die Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich steigen. Das bedeutet, dass die Baumarten, die sich an die jetzigen Bedingungen angepasst haben, nicht mehr genug Wasser und Nährstoffe zur Verfügung haben werden. Dies kann zu einem Rückgang der Baumvielfalt und einer Abnahme der Biodiversität im Wald führen.
Besonders betroffen sind die borealen Wälder. Das ist weltumspannend die nördlichste Waldform der Erde und erstreckt sich von Alaska über Kanada und Skandinavien bis nach Sibirien. Hier ist die Temperaturerhöhung am stärksten, was zu einer Zunahme der Schadinsektenpopulationen und somit zu einer Verminderung der Baumgröße führen kann.
In Deutschland ist eine Zunahme von Trockenphasen und Unwettern prognostiziert, was die Waldgesundheit beeinträchtigt. Dies kann zu einem Ende vieler Baumarten führen, die an feuchtere Bedingungen angepasst sind. Es ist wichtig, dass wir uns darauf einstellen, um den Klimawandel im Wald zu bekämpfen. Dies kann durch die Anpflanzung von adaptierenden Baumarten, die Förderung von Schutzmaßnahmen gegen Schadinsekten und die Umsetzung von Maßnahmen zu Verringerung des CO2-Ausstoßes erreicht werden.

Fazit

Die Zukunft des Waldes hängt davon ab, dass wir gemeinsam Handeln und den Klimawandel bekämpfen. Es ist wichtig, dass wir uns auf die Herausforderung einstellen und Lösungen finden, um den Wald für kommende Generationen zu schützen. Der Wald braucht uns alle.