Integrationshort St. Raphael
Der Integrationshort bietet 75 Kindern Platz. Der Caterer "Food Butlers" liefert täglich zwischen 55 und 60 Mittagessen. Angeboten wird "gleitendes Mittagessen": Die Kinder kommen aus der Schule, melden sich an und gehen selbstständig in den Speiseraum. Dort empfangen und begleiten sie Mitarbeiter des pädagogischen Personals.
Ziele und Herausforderungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Um alle Beteiligten mit ins Boot zu nehmen, soll ein größeres Essensgremium gebildet werden. Dieses wird sich dann auch regelmäßig treffen, um alle relevanten Themen zu besprechen. Auch ein Verpflegungsleitbild steht auf der Liste der Ziele. Nun werden Kollegen gesucht, welche dieses zusammen erstellen. Die Einrichtung hat dazu auch bereits die Leistungsbeschreibung vom Caterer erhalten.
Lösungen
Das Essensgremium stellt sich aus Einrichtungsleitung, Caterer und Elternbeirat zusammen. Sie haben die Herausforderungen und Ziele besprochen und zusammen bearbeitet. Ein Verpflegungsleitbild wurde in diesem Gremium vorbereitet und befindet sich in der Ausarbeitung.
Bildungssituation Mahlzeit
Um die Bildungssituation beim Essen zu verbessern, möchte die Einrichtung einige Themen angehen. Zum einen wird es in Kürze eine AG mit dem Thema „Ernährung“ geben. Dazu werden verschiedene Ernährungsbildungs-Projekte entstehen. Außerdem soll die Vorbildfunktion der Pädagogen zum Gesamt-Thema „Ernährung/Lebensmittel“ betrachtet werden.
Auch über eine umfangreichere Begleitung der Kinder beim Mittagessen durch die Pädagogen wird nachgedacht. Hier sind kreative Lösungen gefragt.
Lösungen
Eine Hochbeet-AG wurde gegründet, in der die Kinder ein Hochbeet mitgestaltet haben. Das Hochbeet wurde mit allen zusammen aufgebaut und in Betrieb genommen. In diesem haben nun Gemüse und Früchte wie Melonen, Mais und Erdbeeren ihr Zuhause gefunden. Ebenfalls hat sich mit dem Elternbeirat eine Gruppe von Eltern zusammengeschlossen, die in Zukunft Ernährungsbildungsprojekte gestalten wollen.Ein Mitglied des Elternbeirates nimmt jetzt immer zweimal in der Woche am Mittagessen mit den Kindern teil und erläutert dabei den Kindern die verschiedenen Gerichte. Dabei bespricht sie mit ihnen, wie es geschmeckt hat, nutzt das neue Feedbacksystem und dokumentiert es für künftige Optimierungen.
Bei der Abschlussveranstaltung zum Coaching in der Einrichtung wurden dann die Kinder mit eingebunden. Drei Workshops über einen Zeitraum von 1,5 Std. fanden für alle Kinder statt. Insgesamt haben 48 Kinder an dem Ernährungsbildungsnachmittag teilgenommen. Es ging um die Themen Lebensmittelraten, Zuckercheck und Sinnesbildung. Die Kinder erarbeiteten mit großer Begeisterung die verschiedenen Stationen, in denen sie ihr Wissen, Ihren Geschmack und Ihre Schätzfähigkeit unter Beweis stellen konnten. Besonders sollte einer der Workshops zur Sinnesbildung genutzt werden, um den Kindern den Unterschied zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen zu zeigen. Damit konnte die Fähigkeit bei allen Kindern gestärkt werden Feedback zum Mittagessen zu geben und den Geschmack genauer beschreiben zu können.
Eine umfangreiche Begleitung des Mittagessens durch die Pädagogen ist leider aus Personalgründen nicht möglich. Hier wird aber weiterhin immer wieder der Elternbeirat mitarbeiten und die Kinder begleiten.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Der Speiseplan im Hort ist ausgewertet worden und erreicht ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dies möchte man optimieren, indem das Angebot vom Caterer genauer betrachtet wird. Der Caterer bietet täglich Vorspeise, Nachtisch und zwei Hauptgerichte an. Aus dieser Auswahl kann der Hort entweder Nachtisch oder Vorspeise sowie eine Hauptspeise auswählen. Zur Optimierung sollte hier öfter das gesundheitsförderliche Angebot gewählt werden und darauf geachtet werden, dass dann täglich Gemüse angeboten wird. Dies könnte auch durch die Einrichtung selbst zum Mittagessen ergänzt werden oder aber in der Nachmittagsbrotzeit besonders beachtet werden.
Im Rahmen des Coaching-Jahres soll die gesamte Verpflegung im Haus betrachtet werden, also auch die Brotzeit und der Nachmittags-Snack, um hier auch auszugleichen bzw. die Gesamt-Optimierung zu betrachten. Als Ziel wurde außerdem definiert das Essen an der Ausgabe schmackhafter zu präsentieren, damit die Kinder auch besser die eigene Portionsgröße bestimmen können.
Lösungen
Der Speiseplan wurde erneut ausgewertet und erreicht jetzt 16 von 18 Kriterien. Dies ist ein sehr gutes Ergebnis und beruht auf einer bewussteren Auswahl der Speisen aus dem Angebot des Caterers. Es werden nun keine Desserts mehr angeboten und fleischhaltige Gerichte wurden reduziert. Außerdem werden mehr gemüsehaltige Gerichte und viele Salate angeboten. Eine Ergänzung von Gemüse in der Nachmittagsbrotzeit oder beim Mittagessen durch den Hort selbst wurde mit aufgenommen.
Zudem wird täglich Obst in der Nachmittagsverpflegung angeboten. Des Weiteren werden immer wieder Snacks mit der zuständigen Pädagogin zusammen mit den Kindern direkt zubereitet. Zur weiteren Ernährungsbildung wird in der Koch-AG einmal in der Woche mit den Kindern gebacken. Durch Spaß an der Arbeit mit Lebensmitteln entsteht immer mehr Wertschätzung.
Um den Kindern das Mittagessen schmackhafter zu machen und beim Abschätzen der Portionsgröße zu unterstützen, steht nun jeden Tag ein Probeteller auf dem Büffet. Dieser Probeteller hat dabei ein schönes Schild mit dem Namen der Speisen erhalten. Damit können Kinder aus aller Welt den Namen der Gerichte besser lernen.
Verantwortungsvoll einkaufen
Einkauf regionaler und biologischer Lebensmittel
Der Hort wird von einem Caterer beliefert, der zu fast 100% Lebensmittel aus biologischem Anbau einsetzt. Auch die Regionalität ist dem Caterer sehr wichtig. Für die Brotzeit und den Nachmittagssnack, welche die Einrichtung selbst einkauft, soll auf diese Anforderung noch mal ein Auge geworfen werden.
Lösungen
Beim Einkauf für die Brotzeit und den Nachmittags-Snacks wird nun noch intensiver auf die Saisonalität geachtet.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Zum weiteren nachhaltigen Handeln soll der Lebensmittelabfall reduziert werden. Wie können die Bestellreste reduziert werden? Wie können Tellerreste der Schülerinnen und Schüler reduziert werden?
Lösungen
Die Tellerreste wurden zum einen durch die Einführung von Probier-Portionen reduziert. Die Kinder dürfen jedes Gericht bzw. jede Komponente probieren, wenn sie nicht sicher sind, ob sie es essen wollen. Außerdem können sich die Kinder mit kleinem Hunger dazu entscheiden, eine halbe Portion zu nehmen. Ein Nachschlag wird hierbei natürlich ermöglicht.
Den Kindern werden die Tellerreste besonders bewusst gemacht, indem immer wieder auf die Mengen in dem Reste-Eimer hingewiesen wurde. Darauf hat der Elternbeirat immer im Besonderen geachtet. Zudem wurden die Mengen des bestellten Essens an den Verzehr der einzelnen Speisen und Komponenten noch besser angepasst.
Kosten aufzeigen
In diesem Bereich sollen auch die Eltern noch besser informiert werden. Qualität und Herkunft sollten bekannter sein.
Lösungen
Die Eltern erhalten jeden Freitag den Speiseplan der nächsten Woche. Dennoch wünschen sich die Eltern noch mehr Informationen auf diesem Speiseplan z. B. über die Zutaten in den Gerichten. Durch die enge Zusammenarbeit der Einrichtungsleitung und mit dem Elternbeirat erhalten die Eltern nun einen besseren Einblick in die Verpflegung ihrer Kinder.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Um die Eltern sowie auch die Pädagogen über die Qualität des Essens informieren zu können, wird im Frühjahr ein Elternabend stattfinden. Dort gibt es dann auch eine Verköstigung durch den Caterer. Des Weiteren wird der Caterer eine Fragerunde für die Kinder anbieten und ihnen die Möglichkeit geben, die Küche zu besichtigen.
Die Pädagogen sowie der Caterer wollen intensiver mit den Kindern über die Verpflegung ins Gespräch kommen. Dazu wird ein Rückmeldesystem eingeführt.
Lösungen
Bedauerlicherweise wurde der Elternabend zum Austausch mit dem Caterer wegen zu geringer Teilnehmerzahl an einem ungünstigen Termin abgesagt. Dafür fand dann aber die Abschlussveranstaltung zum Coaching zusammen mit der Elternschaft statt. Dabei erfuhren alle Eltern etwas über die vielen Optimierungen, welche im Rahmen des Coaching-Jahres im Hause umgesetzt worden sind, und erhielten einen Einblick in die Essenssituation dargestellt durch die teilnehmende Elternbeirätin. Außerdem stellte sich bei diesem Nachmittag der Caterer vor, beantwortete alle Fragen der Eltern und nahm Wünsche und Bitten auf.
Einige Eltern bedankten sich in diesem Rahmen für die sehr positiven Veränderungen ihrer Kinder beim Essen zu Hause. Auch zu Hause sind die Kinder jetzt viel mehr bereit neue Speisen zu probieren, sie sprechen über das Essen und die Tischmanieren haben sich erheblich verbessert. Die Hortleitung bedankte sich bei den Eltern für das Lob.
Im Sommer werden die Kinder einen Ausflug zum Caterer unternehmen.
Coach: Martina Fink
Kindergarten St. Irmengard
Der Kindergarten "St. Irmengard" betreut bis zu 75 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Zwei Hauswirtschafterinnen kaufen ein und kochen frisch vor Ort für die Mittagessenskinder. Sie versorgen von Montag bis Donnerstag ca. 45 Kinder und an den Freitagen 15 Kinder mit warmen Mittagessen. Dabei legt die Einrichtung Wert auf die saisonalen, teilweise regionalen und auch wenn möglich biologischen Produkte. Die Kinder sollen bei den gemeinsamen Mahlzeiten die Vielfalt gesunder Lebensmittel kennenlernen, erfahren, was gesunde Ernährung bedeutet, und selbst bestimmt diese auch mit allen Sinnen entdecken, erleben und genießen.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Um auch nach dem Coaching alle Beteiligten mit im Boot zu haben, soll das Essensgremium ein fester Bestandteil in der Einrichtung werden. Dabei soll jedes Jahr auch ein Elternvertreter Mitglied des Essensgremium sein, um die Sicht der Eltern zu berücksichtigen und die Kommunikation mit den Eltern aufrechtzuhalten. Das bereits vorliegende Verpflegungskonzept soll im Rahmen des Coachings überarbeitet werden.
Lösungen
Seit Beginn des Coachings war es der Einrichtung wichtig, die Eltern über die Verpflegung in der Einrichtung zu informieren. Dazu wird jedes Jahr ein Elternabend zum Jahresthema durchgeführt. In diesem wird das Verpflegungskonzept vorgestellt und auch der neu erstellte Brotzeitflyer. Ebenso wird am Elternabend jetzt auch immer ein Elternvertreter gewählt, der als Bestandteil des Essensgremiums als Sprachrohr für die Eltern dient. Der erste Elternabend findet im Herbst statt. Das Verpflegungskonzept konnte während des Coachings weiter optimiert werden.
Bildungssituation Mahlzeit
Um die Bildungssituation der Kinder noch weiter zu fördern, wird überlegt den Kindern beim Mittagessen die Möglichkeit zu geben selbst auszuprobieren, welche Speise mit welchem Besteck am besten gegessen werden kann. Dazu soll der Tisch mit Löffel, Gabel und Messer gedeckt werden.
Lösungen
Nach dem Ausprobieren, den Kindern selbst das jeweilige Besteck aussuchen zu lassen, wurde erkannt, dass dieser Ansatz schwer durchzuführen ist. Für die Küche ist diese Aktion mit Aufwand verbunden, die sie zeitlich nicht erbringen können. Zudem verwirrte es die Kinder, wenn Besteck auf dem Tisch lag, dass nicht gebraucht wird. Deshalb wurde ein neuer Ansatz gewählt. Die Kinder werden gefragt, welches Besteck für das jeweilige Mittagessen benötigt wird. Aufbauend ihrer Antworten decken sie zusammen mit dem pädagogischen Personal den Tisch. Zusätzlich wird in einem offen Spielbereich den Kindern die Möglichkeit gegeben für zwei Personen das Eindecken mit allen nötigen Materialien (Teller, Besteck, Tischdecken) zu üben.
Professionelles Arbeiten sichert Qualität
Die Kita-Köchin bereitet auch das Mittagessen für die im gegenüberliegenden Haus befindliche Krippe mit zu. Bis jetzt wurde das Essen dann einmal in der Küche der Kita und noch einmal in der Krippen-Küche zubereitet. Die Zubereitung der Speisen für die Kita und die Krippe sollen zukünftig nicht mehr in getrennten Küchen stattfinden. Das erspart den Küchenkräften Zeit und spart Kosten. Deshalb soll mit Abstimmung des Trägers die Speisenzubereitung in der Küche der Kita für beide Einrichtungen stattfinden. Die Speisen für die Krippe sollen dann mithilfe von Transportbehältern in die gegenüberliegende Krippe transportiert und ausgegeben werden.
Lösungen
Nach vielen Gesprächen kam es zu keiner Einigung für die Zubereitung in einer Küche. Daher erfolgt die Zubereitung weiterhin in zwei Küchen, wobei eine weitere Hauswirtschafterin für die Speisen in der Krippe verantwortlich ist. Diese Gerichte für die Krippe sollen sich überwiegend an den erstellten Speiseplänen der Kita orientieren und nur bei Bedarf für die Kleinsten angepasst werden.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Der Speiseplan ist ausgewertet und erfüllt ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Einrichtung möchte das weiter optimieren, indem sie sich an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren. Demnach sollen mehr Gerichte mit Hülsenfrüchten und Vollkornprodukte in den Speiseplan integriert werden. Aktuell arbeitet die Küche mit einem rollierenden Speiseplan über 15 Wochen. Dieser soll nun auf nur noch 10 Wochen reduziert werden und dabei aber alle Kriterien der gesundheitsförderlichen Verpflegung erfüllen.
Lösungen
Der rollierende Speiseplan konnte auf 10 Wochen reduziert werden und zeigt im Speiseplan-Check eine Optimierung. Der Speiseplan enthält nun weitere kreative Rezepte wie eine Lachslasagne mit Spinat. Ebenfalls konnten mehr Gerichte mit verschiedenen Hülsenfrüchten eingebaut werden. Die Hauswirtschafterin konnte viele neue Rezeptideen ausprobieren. Der Speiseplan wird von den Kindern sehr gut angenommen. Ziel ist es auch weiterhin den Anteil von Vollkorn und Hülsenfrüchten stetig zu steigern, indem beispielsweise auch in Zukunft mehr Aufstriche auf Hülsenfruchtbasis angeboten werden sollen.
Verantwortungsvoll einkaufen
Der komplette Einkauf inklusive der Fahrt zum Supermarkt, der Einkauf im Supermarkt und der Transport zur Kita wird bisher von den Hauswirtschafterinnen selbst übernommen. In Zukunft wird getestet, ob eine Lieferung von Lebensmittel durch den nahelegenden Supermarkt möglich ist, um die Last der Hauswirtschafterinnen zu reduzieren.
Lösungen
Die geplante Lieferung durch den nahe gelegenen Supermarkt wurde abgebrochen, da dies in der Praxis für die Hauswirtschafterinnen leider doch mehr Aufwand durch den Bestellvorgang war. Da nämlich auch dann noch weiterhin einzelne Zutaten im Supermarkt von den Köchinnen eingekauft werden, ist eine gleichzeitige Lieferung durch den Supermarkt mit kaum Erleichterung verbunden. Zudem bevorzugen die Hauswirtschafterinnen den selbstständigen Einkauf, um die Produkte aus erster Hand zu begutachten. Deshalb wird der selbständige Einkauf weiter fortgesetzt.
Einkauf regionaler Lebensmittel
Der Kindergarten kauft bereits regional und bei Möglichkeit Bio-Lebensmittel ein. In Rahmen des Coachings wünscht sich der Kindergarten den Anteil ihrer regionalen Lebensmittel zu erhöhen. Dafür wird recherchiert, welche Möglichkeiten sich in der Umgebung für den regionalen Einkauf anbieten.
Weitere Schritte zum nachhaltigen Handeln
Zum weiteren nachhaltigen Handeln wird in Betracht bezogen vermehrt ein Augenmerk auf fair gehandelte Lebensmittel zu legen.
Lösungen
Nach Recherche der Möglichkeiten wurde der Anteil des Einkaufs von regionalem Lebensmittel erhöht. So werden Eier und Fleisch vom Hofladen in der Umgebung bezogen und Fisch bei Bedarf von der örtlichen Fischerei. Auch werden, wenn die Möglichkeit besteht, fair gehandelte Produkte eingekauft.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Die Verpflegungssituation soll zukünftig auf der Homepage des Kindergartens dargestellt werden. Auch der Speiseplan soll mit selbst gemachten Fotos bebildert werden und die Tierart gekennzeichnet werden. Damit wird der Speiseplan attraktiver und übersichtlicher für Kinder und Eltern. Zusätzlich soll für die Eltern ein Brotzeitflyer gestaltet werden. Damit sollen die Eltern informiert werden, wie die Brotzeitbox für den Kindergarten zu gestalten ist. Auch soll mithilfe des Brotzeitflyers geregelt werden, wie die Verpflegung am Tag eines Geburtstages aussehen soll. Für die Eltern steht bereits ein Feedbackfragebogen zur Verpflegung zur Verfügung. Nun soll gleichermaßen für die Kinder ein Feedbacksystem durch Fragebogen eingerichtet werden, um Rückmeldung zur Verpflegung zu erhalten.
Lösungen
Der Brotzeitflyer wurde erstellt und wird den Eltern am Elternabend mitgegeben und am Eingang ausgehängt. Dieser soll als Hilfestellung für die Eltern dienen, um die Brotzeitbox ihrer Kinder gesundheitsförderlich zu gestalten.
Der Speiseplan konnte mit der Tierart ergänzt werden und wird im nächsten Kita-Jahr durch Fotos bebildert.
Ebenfalls wurde für die Kinder die Möglichkeit geschaffen Feedback bezüglich des Mittagessens zu geben. Dafür wird einmal in der Woche ein Blatt mit Smileys aufgehängt und die Kinder können ihre Meinung mithilfe von Klebepunkten mitteilen. Die Ergebnisse der Befragung wird dann für die Eltern im Eingangsbereich aufgehängt. Den Kindern gefällt diese Art von Abfrage sehr gut und wird von ihnen auch sehr ernst genommen.
Ebenfalls wird jährlich ein ausführliches Feedback zusammen mit dem pädagogischen Personal und den Kindern ausgefüllt. Dabei werden neben der Verpflegung auch weitere Rahmenbedingungen abgefragt, wie z. B. die Raumgestaltung. Die Ergebnisse des Feedbacks dienen dazu den Speiseplan sowie die Rahmenbedingungen weiter zu optimieren. Die Befragung hat u. a. ergeben, dass die Kinder den Tisch gerne mit Blumen dekorieren möchten. Dies wird nun umgesetzt.
Die Teilnahme am Coaching wurde in der lokalen Zeitung kundgetan. Auch wurden Fotos gemacht für die Darstellung der Verpflegungssituation, welche auf der Homepage veröffentlicht werden.
Coach: Jessica Koch
Kinder(t)räume Weihenstephan e.V.
Die Kinder(t)räume Weihenstephan e. V. sind eine Elterninitiative und eine Netz-für-Kinder-Einrichtung in der 30 Kinder von 2 bis 6 Jahren in 2 Gruppen betreut werden. Viermal in der Woche gibt es Mittagsverpflegung - aus drei Quellen: Einmal pro Woche werden gemeinsam mit den Kindern Pizza oder Semmeln zubereitet; an zwei Tagen gibt es tiefgekühlte Gerichte der Firma Gourmet, die durch selbst zubereitete Beilagen (Nudeln, Reis, Salate oder Rohkost) und Nachspeisen ergänzt werden; einmal gibt es Essen aus der Mensa Weihenstephan. Es ist Aufgabe der Eltern, die Speisen zu wählen und zu bestellen, den Speiseplan zu erstellen, einzukaufen und die Mahlzeiten zuzubereiten.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Das ganze Team aus Pädagogen und Eltern ist sehr motiviert ins Coaching gestartet. Zum Abschluss des Coaching-Jahres möchte man auch ein schriftliches Verpflegungskonzept in Händen halten. Es soll allen als Leitfaden für die Zukunft dienen.
Lösungen
Das Essensgremium hat im Laufe des Kitajahres besprochen, welche Aspekte der Verpflegung einen hohen Stellenwert in ihrer Einrichtung haben sollen. Daraufhin wurden einige feste Konzepte wie Tischregeln, der Umgang mit Lebensmitteln, das Speisenangebot und vieles mehr entwickelt. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte wurde auch ein kurzes und übersichtliches Verpflegungsleitbild erstellt.
Bildungssituation Mahlzeit
Man will darauf achten und alle dafür noch mehr sensibilisieren, dass die Mittagszeit für alle Kinder mind. 30 Minuten beträgt. Damit wird es in Zukunft mehr Zeit und Ruhe geben um auch die Ernährungsbildung während des Mittagessens bei Bedarf vertiefen zu können.
Auch eine Umfrage mit den Kindern zu deren Lieblingsgerichten soll durchgeführt werden.
Ein regelmäßiges Feedback-System ist bereits etabliert. Weitere Optimierungen sind in diesem Bereich nicht nötig, da alle zufrieden sind.
Lösungen:
Auf den 30-minütigen Zeitraum für das Mittagsessen wird von den Eltern und Pädagogen nun stets geachtet.
Eine Umfrage über die Lieblingsessen der Kinder wurde aufgrund der Einführung des rollierenden Speiseplans nicht mehr durchgeführt. Der neue Speiseplan enthält jetzt 30 verschiedene und abwechslungsreiche Speisen, bei deren Auswahl das bereits gesammelte Feedback eingeflossen ist und mit denen jeder Geschmack Beachtung findet.
Das Feedbacksystem wird weiterhin sehr gut von den Kindern angenommen. Nach der Speiseplanumstellung kommen auch hauptsächlich nur noch positive Rückmeldungen zurück.
Ernährung erlebbar machen
Das Thema der Ernährungsbildung möchte man noch intensivieren. Vielleicht könnte ein Ordner angelegt werden mit allen Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten rund um Lebensmittel und Verpflegung? Auf diesen Ordner hätten dann alle Pädagogen und interessierte Eltern jederzeit Zugriff.
Auch weitere neue Ideen und Angebote möchte man erarbeiten.
Lösungen
Es wurden vielseitige Ernährungsbildungs-Projekte rund um die Bildung der Sinne durchgeführt. Diese werden jetzt gesammelt und mit allen Pädagogen und Eltern besprochen. Es wurde z. B. ein Projekt angeboten, in dem die Kinder lernen, den Geschmack von Lebensmitteln mit Worten auszudrücken. Dabei wurden auch komplexere Lebensmittel wie dunkle Schokolade genommen, die die Kinder beschreiben mussten.
Professionelles Arbeiten sichert Qualität
Um es allen Eltern – welche am Mittagessen teilnehmen – und Pädagogen leichter zu machen und ein Regelwerk für alle zu haben, sollen verbindliche Tischregeln für das Mittagessen schriftlich festgehalten werden. Dieses Regelwerk sollen auch immer alle neuen Eltern zu Beginn des ersten Kitajahres erhalten.
Lösungen
Um eine angenehme und gleichbleibende Essatmosphäre für die Kinder zu schaffen, wurden Tischregeln für die Kinder als auch für die Eltern und Pädagogen festgelegt. Sie beschreiben das Verhalten und die Regeln am Tisch. Alle neuen Eltern erhalten diese in Zukunft zu Beginn des Kitajahres zusammen mit dem Kindergarten ABC.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Um immer einen ausgewogenen Speiseplan zu haben, soll ein rollierender 6-Wochen-Speiseplan entwickelt werden. Dieser wird dann jeweils saisonal angepasst, so dass es eine Version für Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter geben wird. Dieser Speiseplan erleichtert die Bestellung der Lebensmittel und die Zubereitung der eigenen Komponenten.
Lösungen
Ein rollierender Speiseplan wurde einwickelt, der alle Kriterien des DGE-Qualitätstandards erfüllt. Die neuen Speisen werden dabei begeistert von den Kindern angenommen. Zudem vereinfacht dieser festgelegte Speiseplan den Bestellvorgang.
Verantwortungsvoll einkaufen
Einkauf regionaler und biologischer Lebensmittel
Schon lange kauft der Kindergarten alle selbst zu verarbeitenden Lebensmittel ausschließlich in Bioqualität ein. Fleischgerichte werden nur in Bioqualität bestellt, bei fleischlosen TK- oder Mensagerichten wird bisweilen zugunsten der Vielfalt auch Nicht-Bio bestellt. Der Bio-Anteil der eingesetzten Lebensmittel soll nun definiert werden.
Festzulegen gilt, welche Lebensmittel oder Komponenten in Bio-Qualität angeboten werden sollen, wie es in Zukunft festgelegt werden kann und welchen Stellenwert regionale Lebensmittel in Zukunft haben sollen. Auch die Saison der Lebensmittel, sowie faire Lebensmittel sollen noch mehr Einzug in den Speiseplan finden.
Insgesamt ist der nachhaltige Einkauf für alle Beteiligten im Essensgremium sehr wichtig.
Für einen geeigneten Überblick und zur genauen Berechnung, wird die Einkaufsanalyse des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) eingesetzt. Damit möchte man einen optimalen Einkauf von biologischen Lebensmitteln, sowie Lebensmitteln aus der Region erreichen.
Auch regionale Lieferanten werden gesucht. Diese sollen in Zukunft zusammen mit den Kindern besucht werden um den Kindern Kontakt zur Landwirtschaft zu ermöglichen.
Lösungen
Der Einsatz von Bio-Lebensmitteln ist allen immer wichtig. Es gilt, dass alle Gerichte und Lebensmittel, welche in Bio-Qualität verfügbar sind, auch bezogen werden. Fleischgerichte werden weiterhin nur in Bio-Qualität angeboten.
Es wurde ein neuer Lieferant gefunden, der fast alle für Brotzeiten und selbst zubereitete Speisen und Beilagen benötigten Lebensmittel in Bio-Qualität liefern kann. Es wird beim Bestellen sehr darauf geachtet, dass die Lebensmittel aus der Region kommen.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Bestellmengen beim Lieferanten der Tiefkühl-Gerichte sollen optimiert werden. Auch die einzelnen Komponenten sollen dabei beachtet werden. Außerdem möchte die Kita besonders beim Fleisch darauf achten, dass die Empfehlungen der DGE mit 35g Fleisch/Fleischprodukte pro Kind und Woche eingehalten werden. Gerichte mit höheren Fleischmengen sollen somit beim Lieferanten in Zukunft weniger oder nicht mehr bestellt werden, sodass die empfohlene Menge nicht überschritten wird.
Lösungen
Mit der Einführung des rollierenden Speiseplans wurden die Bestellmengen kontinuierlich an den Verzehr der Kinder angepasst. Nun werden kaum noch Lebensmittel durch Überproduktion weggeschmissen.
Im neuen Speiseplan ist auch die Mengen-Empfehlung für Fleisch mit aufgenommen worden. Dazu sind die Rezepte entsprechend geändert worden oder die Bestellmengen wurden angepasst.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Alle Pädagogen und Eltern sollen regelmäßig in alle Herausforderungen und Entscheidungen zum Thema Verpflegung eingebunden werden.
Hier ist bereits ein gutes E-Mail-System zur Information gefunden worden und alle fühlen sich eingebunden und informiert.
Eltern und Pädagogen nehmen immer am Mittagessen aktiv mit teil. Um hier im Verhalten einen Konsens zu haben, soll in Zukunft beim Elternabend das Mittagessen Thema sein. Auch einen Selbstreflexions-Fragebogen möchte man hierbei für alle Beteiligten regelmäßig einsetzen.
Lösungen
Freiwillige Selbstreflexions-Bögen für die Eltern und Pädagogen zur Evaluierung des eigenen Verhaltens sollen nächstes Kitajahr eingeführt werden. Dabei soll das Verhalten bezüglich der neuen Tischregeln betrachtet werden.
Für das weitere Vorgehen im nächsten Kitajahr hat die Einrichtung sich den Prozess des Hinterfragens und des fortlaufenden Austausches ganz im Sinne von „Weiter so!“ auf die Fahne geschrieben.
Coach: Martina Fink
© Gerhard Bieber
Das Haus für Kinder ist eine familienergänzende Einrichtung mit vier Krippen- und Kindergartengruppen, insgesamt 127 Plätzen, für Kinder von einem Jahr bis zur Einschulung.
In jeder Krippen-Gruppe können maximal zwölf und in jeder Kindergarten-Gruppe maximal 25 Kinder betreut werden. Es werden auch Kinder mit Behinderung bzw. besonderem Förderbedarf aufgenommen.
Das Mittagessen wird tiefgekühlt von Apetito angeliefert.
Ziele und Herausforderungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Um die Eltern, alle neue Pädagogen sowie alle Interessierten noch besser über die Verpflegungssituation im Hause zu informieren, soll ein komplettes Verpflegungsleitbild/Konzept erstellt werden. Hier soll z. B. auch der Bildungsauftrag in diesem Bereich sowie Tischkultur und die Vorbildfunktion der Pädagogen seinen Platz finden.
Lösungen
Die Erstellung eines Verpflegungsleitbildes für Eltern, Pädagogen und alle Interessierten wurde begonnen. Bereits zu Beginn des Coachingjahres hat man sich sehr detailliert mit den Wünschen und Herausforderungen der Verpflegung beschäftigt und dabei ein Entwurf für ein Leitbild ausgearbeitet. Durch die Veränderungen im Essensgremium wird das Verpflegungsleitbild im nächsten Kitajahr fertiggestellt.
Bildungssituation Mahlzeit
Um die Ernährungsbildungsprojekte mehr im Jahresplan zu verankern und allen Pädagogen immer und einfach verfügbar zu machen, wird über ein Ordnungssystem für diese Projekte nachgedacht.
Lösungen
Durch die Veränderungen im Essensgremium werden nun neue Projekte für die Ernährungsbildung im kommenden Kitajahr erarbeitet. Neue Verantwortliche wurden bereits benannt.
Um den Kindern die Speisen bildlich erläutern zu können, steht im Treppenhaus - gut sichtbar für alle Gruppen - eine Figur von Apetito, welche täglich die Bilder der Speisen zeigt.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Bereits seit einiger Zeit gibt es im Hause einen 4-Wochen-Speiseplan, welcher rolliert. Dieser ist so gut ausgearbeitet und optimiert, dass er alle Kriterien des Speiseplan-Checks nach den Leitlinien der bayerischen Kita- und Schulverpflegung erfüllt. Der Speiseplan ist auch so ausgeklügelt, dass die Organisation im Tiefkühler sehr komfortabel ist und somit immer einen guten Überblick zur Nachbestellung ermöglicht.
Lösungen
Auch der aktuelle Speiseplan am Ende des Coachingjahres erreicht wieder 18 von 18 Kriterien, wurde nun aber noch einmal hinsichtlich der Abwechslung sowie der Geschmäcker und dem Feedback aus den Gruppen angepasst. Das Bestellsystem ist mit dem Speiseplan verbunden. Für jede Woche gibt es einen eigenen Gefrierschrank. Dort befindet sich jeweils ein Fach für jeden Tag in der Woche, woraus die gefrorenen Komponenten entnommen werden. Sind diese Komponenten verbraucht, kann das Personal sie einfach nachbestellen. Der 4-Wochen-Speiseplan mit dem verbundenem Bestellsystem soll auch in Zukunft so beibehalten werden. Immer wieder möchte man aber auch neue Gerichte aufnehmen und den Speiseplan somit abwechslungsreich erhalten und an die Geschmäcker der Kinder anpassen.
Verantwortungsvoll einkaufen
Einkauf regionaler und biologischer Lebensmittel
Sehr viele Lebensmittel werden bereits in Bio-Qualität eingekauft. Bei Apetito sind viele Komponenten in dieser Qualität, alle zugekauften Lebensmittel sind vollständig aus dem Bio-Einkauf. Hier möchte man nun noch mehr auf den Einkauf aus der Region achten.
Lösungen
Eine komplette Belieferung von Gerichten in Bio-Qualität des Anbieters Apetito wird unter dem neuen Essensgremium geprüft. Auch weiterhin werden alle zugekauften Lebensmittel in Bio-Qualität eingekauft und auf die Regionalität so weit wie möglich geachtet.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Reduktion der Tellerreste:
Speisereste von den Tellern der Kinder sollen im Eimer gesammelt werden. Ergebnisse werden dann den Kindern sowie den Pädagogen transparent gemacht. Dies hat bereits zum Ende des Jahres stattgefunden. Die Reste sind nun auch nur noch sehr gering. Sollten Schüsselreste übrig sein, so werden diese auch an die anderen Gruppen noch weitergegeben.
Reduktion der Einkaufs-/Tiefkühl-Überhänge:
Die Reduktion der Speisereste aus dem Tiefkühl-Einkauf ist bereits sehr gut optimiert. Meist einmal im Monat wird ein Überraschungsessen mit allen Resten umgesetzt, so dass auch diese optimal verbraucht werden können.
Lösungen
Tellerreste bleiben kaum übrig, doch werden mit dem neuen Essensgremium die unbeliebten Speisen evaluiert, um Lebensmittelabfälle durch Überproduktion zu verringern. Es soll aber auch bedacht werden, dass Kinder neue Speisen öfter probieren müssen, um sich daran zu gewöhnen. Eine erste Beobachtung eines Flop-Gerichtes soll also nicht gleich zu einem Ausschluss aus dem Speiseplan führen.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Das Personal möchte regelmäßig Feedback der Kinder an die Küche geben um den Speiseplan stetig zu optimieren, die Mengen noch besser kalkulieren zu können und auch die Zubereitung zu beurteilen bzw. zu bewerten. Diese Besprechung soll einmal pro Quartal stattfinden.
Für die Kinder soll ein sehr detaillierter Fragebogen zur Befragung über das Essen zum Einsatz kommen. Dieser Fragebogen geht über das normale „hat geschmeckt/hat nicht geschmeckt“ hinaus. Er dient auch der Wertschätzung für Lebensmittel und dem gesamten Prozess der Nahrungsaufnahme, beschäftigt sich intensiv mit der Bildung von Geschmack (Sensorik) und auch zur Wortschatzbildung kann dieser genutzt werden.
Lösungen
Die Detail-Befragung konnte aufgrund der Umstände nur sehr wenig stattfinden. Das Thema "Feedback" wird nun neu angegangen, dabei werden frische Ideen für die Umsetzungen im Team gesucht. Verantwortliche wurden bereits bestimmt.
Ein schön gedeckter Tisch sowie eine angemessene Tischkultur sind allen immer sehr wichtig. Es führt zu Wertschätzung und Freude am Essen.
Coach: Martina Fink
Kinderkrippe Schwabener Storchennest, Markt Schwaben
Die Kinderkrippe der STORCHENNEST KITAS gGmbH ist eine viergruppige Krippe für Kinder im Alter von einem Jahr bis zu drei Jahren. Die Küchenleitung und ihr Team kochen in der hauseigenen Küche täglich frisch und versorgen auch die anderen drei Einrichtungen in Markt Schwaben. Insgesamt 180 Kinder vom Krippen- bis Grundschulalter erhalten so eine Vollverpflegung mit Frühstück, Mittagessen und Nachmittagsbrotzeit
Ziele und Herausforderungen
Der Speiseplan soll für alle Kinder optimal, ausgewogen und abwechslungsreich gestaltet werden.
Er wird entsprechend den aktuellen Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien für die Kita- und Schulverpflegung optimiert. Das bedeutet nur kleine Verbesserungen, da der Plan vor einigen Jahren schon nach den DGE-Richtlinien erstellt wurde. Gleiches gilt für das Vormittags- und Nachmittagsangebot.
Altersspanne herausfordernd
Die größte Herausforderung ist die Altersspanne von Krippen- bis zu Grundschulkindern, die mit einem Essen versorgt werden. Es ist keine Auswahl möglich, da nur ein Menü zubereitet werden kann. Der Hort erhält das gleiche Mittagsangebot wie die Krippe und der Kindergarten. Das Mittagessen muss also für alle Altersgruppen geeignet sein, von allen akzeptiert werden und für die Auslieferung ohne Qualitätseinbußen geeignet sein.
Aus logistischen Gründen wird der Hort nur einmal angefahren. Falls die Essensmenge nicht reichen sollte, kann keine Nachlieferung erfolgen. Die Kalkulation der Portionen ist bei den Hortkindern sehr viel schwieriger. Um genug anbieten zu können, fallen hier zwangsläufig mehr Reste an.
Lebensmittelreste reduzieren
Das Ziel ist es, die im Hort anfallenden Lebensmittelreste (Teller- und Ausgabereste) zu senken. Um die Akzeptanz und die Wertschätzung für das Essen zu verbessern, werden die Kinder miteinbezogen z. B. wird ein Feedback-System mit und für die Kinder erarbeitet. Auch das Rückmeldesystem der Gruppen an die Küche soll verbessert werden.
Ein Verpflegungsleitbild soll erstellt und durch ein Verpflegungskonzept konkretisiert werden. Damit werden die im Coaching erarbeiteten Maßnahmen und das auf der Homepage veröffentlichte Ernährungskonzept des Markt Schwabener Storchennestes verbindlich festgehalten.
Lösungen
Die Küche bietet täglich Gemüse als warme Beilage, Rohkost oder Salat an. Auch Hülsenfrüchte und Obst stehen häufiger auf dem Plan und die Kinder essen es gerne. Mit diesen kleinen Veränderungen erfüllt der 12-Wochen-Speiseplan jetzt alle Kriterien der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung. Ebenso entsprechen die beiden Zwischenmahlzeiten, das Frühstück und der Snack am Nachmittag, den Empfehlungen.
Mit den Hortkindern wurde eine Feedback-Aktion erarbeitet, mit dem Ergebnis, dass die Kinder das Essen und die Zubereitungsküche nun etwas mehr wertschätzen. Die einzelnen Gruppen beurteilten über eine Woche das Mittagessen, die Ergebnisse und Wunschessen wurden zusammengetragen und die Gruppensprecher stellten diese dem Küchenteam vor.
Auch der Austausch und die Kommunikation zwischen den Einrichtungen und der Küche ist besser geworden. Durch geregeltere Rückmeldung des Hortes an die Küche konnten die Portionen angepasst und die Speisereste reduziert werden.
Zusätzlich zu den Informationen auf der Homepage erhalten die Eltern bei den kommenden Elternabenden einen Überblick über die Frischeküche mit ihrem Angebot und den regionalen Lieferanten.
Weiterhin wird an den Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz im Hort gearbeitet. Die Bildungssituation Mahlzeit bleibt ein Thema im pädagogischen Team.
Coach: Petra Ertlmaier