Ehemalige und aktuelle Studierende feiern Jubiläum
70 Jahre Hauswirtschaftsschule Ebersberg
Die Hauswirtschaftsschule ist bereits 1949 eingerichtet worden, damals auf Schloss Falkenberg in Moosach. Etwa ein halbes Jahr später, im Mai 1950, erfolgt die Grundsteinlegung für das heutige Amts- und Schulgebäude an der Wasserburger Straße.
Zum 70. Jubiläum der Hauswirtschaftsschule zauberten die 22 Studierenden des Hauswirtschaftssemsters 2021/23 im November 2022 ein buntes Buffet - mit zig süßen und salzigen Köstlichkeiten aus der Schulküche. Nicht zuletzt aus diesem Grund komme er immer wieder gerne ins Haus, betont Landrat Robert Niedergesäß.
Landrat Robert Niedergesäß
1950er Jahre
Im Fokus vor 70 Jahren: Die Vorbereitung auf die Aufgaben als Bäuerin
- Erziehung der Kinder
- Sorge um das leibliche Wohl des Bauern und seiner Hilfskräfte
- Pflege des Austragsbauernpaares
Josef Friedrich
Heute
Im Fokus: Management, Nachhaltigkeit und Regionalität
Schulleiterin Katharina Binsteiner
"Auf dem Stundenplan finden sich heute außerdem Fächer wie Landwirtschaft, Erwerbskombinationen oder Kommunikation, Berufs- und Arbeitspädagogik", erklärt Binsteiner.
Den Studierenden werde an der Landwirtschaftsschule Ebersberg, Abteilung Hauswirtschaft, in Praxis und Theorie unter anderem profundes Wissen vermittelt zu:
- gesunder nachhaltiger Ernährung mit regionalen und saisonalen Produkten
- Managementfähigkeiten
Ein Rezept von damals begleitet Liane Rauch heute: in der Weihnachtszeit wünscht sich ihre Familie jedes Jahr "Falsches Butterbrot". "Diese Plätzchen habe ich im Unterricht bei Sunhild Bleier gebacken."
Sunhild Bleier, ebenfalls zu Gast bei der Jubiläumsfeier 2022, kennt die Schule seit den 1970er Jahren; erst als Lehrkraft und von 1994 bis 2004 als Schulleiterin. "Es war eine schöne Zeit, sonst wäre ich auch nicht so lange geblieben!" Als Gründe dafür zählt Bleier nicht nur den Zusammenhalt unter den Lehrkräften der Abteilung Hauswirtschaft und den guten Draht ins Landratsamt – dem Sachaufwandsträger für die Landwirtschaftsschule – auf.
Der Hauptgrund dafür seien die Schülerinnen gewesen. "Denn Sie sind freiwillig hier und wissen, was und wofür Sie lernen. Mit Ihnen zu arbeiten, bereitet Lehrenden Freude!“ Außerdem habe es viel Spaß und Schabernack unter dem Dach des Schulhauses gegeben.
Einmal, so erinnert sich die heute 80-jährige ehemalige Schulleiterin, hätten Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule einer ihrer Vorgängerinnen einen unvergessenen Streich gespielt: zu ihrem Geburtstag spendierte diese dem Kollegium Wein aus dem Kellergewölbe des Schulhauses. Der schmeckte wie Wasser. "Erst Jahre später hat sie erfahren, dass der Alkohol mit einer Spritze durch Wasser ersetzt worden war."