Bauen für die Zukunft
Rathausanbau Zorneding: Klimaschutz, Regionalität und Nachhaltigkeit in einem Projekt

sieben Personen stehen in einem Holzrohbau

Anbau des Zornedinger Rathauses

Der Anbau des Zornedinger Rathauses ist ein Holzmassivbau mit Brettsperrholzelementen aus heimischem Fichtenholz.

Bauen mit Holz heißt, aus Bäumen Gebäude zu errichten, die Co² binden, Ressourcen schonen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz beitragen. So speichert ein Kubikmeter Holz eine Tonne Co². Am besten spielt der Rohstoff Holz sein großes Potential aus, wenn es dort verarbeitet und verbaut wird, wo es auch gewachsen ist. Ein Paradebeispiel ist hier der Rathausanbau in Zorneding.

Der Anbau des Zornedinger Rathauses ist in vollem Gange. Zu sehen ist schon das Erdgeschoss – ein. Mit dem Öko-Rohstoff Holz wurde die bewusste Entscheidung für einen aktiven Klimaschutz getroffen. So speichert ein Kubikmeter Holz eine Tonne Co². Auch in Sachen regionaler Wertschöpfungskette ist der Anbau ein Vorzeigeprojekt. Für fast alle Arbeiten sind regionale Betriebe im Einsatz und das Fichtenholz stammt aus dem Zornedinger Gemeindewald. „Das ist ein schönes Beispiel für Regionalität und Nachhaltigkeit. Ich schätze mich sehr glücklich, den Rathausanbau mit Holz aus unserem Gemeindewald verwirklichen zu können“, berichtet Piet Mayr, Bürgermeister aus Zorneding.

Förster Andreas Winkler vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg-Erding kennt noch weitere Pluspunkte: „In dem Forstbetriebsgutachten des Gemeindewaldes waren die ausgewählten Bestände als Verjüngungsnutzung ausgewiesen. Genauer gesagt heißt das, die entnommenen Bäume waren hiebsreif. Ein Großteil des Holzes fiel bei der Anlage der Feinerschließung (Rückegassen) an. Die restlichen Bäume wurden über eine bereits vorhandene Naturverjüngung geerntet. Somit können die jungen Bäume die freiwerdenden Ressourcen (Licht, Wasser und Nährstoffe) nutzen, Kohlenstoff binden und zu starken Bäumen heranwachsen.“

Die Vorteile von massiven Holzbauelementen sprechen für sich, weiß Anne Hüttinger von bharchitekten: „Das Systemfertigteil punktet mit hohem maßgenauem Vorfertigungsgrad, kurzer Bauzeit sowie einfacher und trockener Errichtung. Ferner ist das massive Holzbauteil winddicht und diffusionsoffen und reguliert dadurch die Feuchte der Raumluft. Zusammen mit einem entsprechenden winter- sowie sommerlichen Wärmeschutz sorgt es für ein angenehmes und ausgeglichenes Raumklima.“ Weiter verrät sie: „Für den Rathausneubau ist eine Grundsteinlegung der etwas anderen Art angedacht. In einer Stahlbetonwand des Treppenhauses wurde eine Nische hergestellt, in welche die Zeitkapsel eingelegt wird. Die Zeitkapsel sowie die Abdeckplatte mit Jahreszahl werden ebenfalls aus Zornedinger Fichtenholz hergestellt. Die Abdeckplatte bleibt dauerhaft im Treppenraum sichtbar.“