Projekttag an der Landwirtschaftsschule Erding
Gebäudebrüter als Untermieter: 'Win-Win' für Arten und Landwirt

Gruppenbild

Für die Studierenden der Landwirtschaftsschule des ersten Semesters in Erding hat die Woche mit einer praktischen Übung am Bauernhofmuseum begonnen. Im Unterrichtsfach „Naturschutz und Landschaftspflege“ stand in fachlicher Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Falkner Tobi Daser aus Haging der Nistkastenbau für Gebäudebrüter wie Stare, Turmfalken, Schwalben oder auch Fledermäuse auf dem Stundenplan.

"Wir ermöglichen mit unseren Nistkästen am eigenen Hof eine Win-Win-Situation für Landwirtschaft und Naturschutz", freut sich Dr. Franziska Müller-Waldeck, Lehrkraft und Wildlebensraumberaterin am AELF Ebersberg-Erding. Die Vögel sorgen dafür, dass Wühlmäuse, Krähen, Tauben oder andere unliebsame Bewohner vertrieben und so die Futterqualität nicht negativ beeinflusst wird. Das kann die Studierende Sabrina Bartl aus eigener Erfahrung bestätigen: „Wir haben zu Hause eine Nisthilfe aufgehängt, in die Turmfalken eingezogen sind und auch gebrütet haben. Seitdem haben wir viel weniger Probleme mit Mäusen.“

Von Landwirten für Landwirte
In Vorbereitung ihres Projekttages haben die Studierenden einen Flyer entworfen, den sie befreundeten Betrieben weitergeben wollen. "Das Thema Gebäudebrüterschutz passt gut zu unseren landwirtschaftlichen Betrieben. Wir wollten unsere Erfahrungen und unser Wissen weitergeben, quasi von Landwirten für Landwirte", berichtet ein Landwirtschaftsschüler stolz. Das solle aber erst der Auftakt sein, so Dr. Müller-Waldeck. Sie warten nun alle gespannt darauf, welche Vögel das Angebot der Landwirtschaftsschüler annehmen und als Untermieter auf den Betrieben der Nistkastenarchitekten einziehen werden.
Katharina Binsteiner, Schulleiterin der Landwirtschaftsschule zeigte sich beeindruckt von dem Projekt: "Vorteil und Nutzen im Gebäudebrüterschutz sind nicht außergewöhnlich. Hier 'arbeitet' die Biodiversitätsmaßnahme ohne viel Aufwand für die Landwirte."